3 Fragen über den Radarsensor IMD-2000

Beantwortet von Cyrus Nabavinegad, Product Owner bei InnoSenT.

 

Ein neuer Sensor reiht sich kurz nach der Markteinführung des IMD-3000 in die „InnoSenT Motion Detector“-Serie ein. Der IMD-2000, wie die Produktfamilie verrät, dient ebenfalls der Bewegungsdetektion. Die Funktionalität der Radarlösung zielt jedoch auf ein anderes Anwendungsgebiet ab – die automatisierte Bewegungssteuerung. So übernimmt das Produkt die Aufgaben eines klassischen Bewegungsmelders. In einem kurzen Interview beantwortet uns Cyrus Nabavinegad, Product Owner bei InnoSenT, drei Fragen zur Produktentwicklung. Hier erfahren Sie mehr über die Funktionen und Features des jüngsten Highlights der IMD-Serie.

 

Wofür wurde das Produkt entwickelt?

CN: Der IMD-2000 ist ein Bewegungsdetektor, der jedoch dank der erweiterten Funktionalität die Performance der typischen Anwendungsfälle eines Bewegungsmelders optimiert. Der Sensor verwendet eine FSK-Modulation und arbeitet im 24 GHz Frequenzband.

Er erkennt bewegte Objekte und erhebt darüber mittels Radarwellen hilfreiche Informationen wie die Geschwindigkeit. Das Besondere an dem Produkt ist, dass es im Vergleich zu den klassischen Bewegungsmeldern zusätzlich Daten über die Bewegungsrichtung und die Entfernung ausgibt. Prädestiniert ist er für einfache Anwendungen im Security-Bereich sowie der automatischen Steuerung von Gebäudetechnik wie Türen, Zugangskontrollen, Lichtern, Sanitäranwendungen oder Fahrsteigen.

Unser Ziel war es mit dem IMD-2000 eine Lücke im InnoSenT Portfolio sowie auf dem Markt zu schließen. In der Regel sind im Low-Cost-Bereich meist einfache CW-Modulationen beziehungsweise Infrarot-Sensoren im Einsatz, da bisher weitere Funktionen zu teuer als auch zu aufwendig galten. Dennoch war der Wunsch nach einer zielgerichteten Steuerungsautomatik und zuverlässigeren Performance gegeben.

Ein Kunde machte uns die Problematik deutlich: Die Effizienz der herkömmlichen Bewegungsmelder ist nicht mehr ausreichend. Denn die am Markt etablierte Sensorik gibt oft nur die Information über sich bewegende Objekte im Erfassungsbereich weiter. In bestimmten Umgebungen ist es notwendig, die Detektionsergebnisse zu präzisieren oder zu filtern. Beispielsweise wenn nur Bewegungen in einem kleinen Bereich relevant sind. Wie bei einer Alarmanlage die ein Privatgrundstück überwachen soll. Hier soll das Radar Eindringlinge auf dem Grundstück detektieren, Fahrzeuge außerhalb aber ignorieren. Dieses Problem löst der IMD-2000 durch die Erfassung der Distanzinformationen die eine Filterung nach Reichweite ermöglicht.

Was kann das Produkt?

CN: Der neue Sensor bietet eine verbesserte Bewegungsdetektion. Er ermittelt die Geschwindigkeit, die Richtung und die Entfernung eines Objekts. Zudem gibt er anhand dieser Datenbasis einen Wert zur Ankunftszeit, die berechnete ETA, aus und zeigt die Signalstärke an.

Mit den Informationen kann der Kunde die Bewegungsmelder-Funktion ideal an seine Bedürfnisse anpassen. Und das relativ einfach. Denn der IMD-2000 ist mehr als eine reine Radarkomponente. Wir integrierten bereits eine Signalverarbeitungseinheit. Er gibt alle Radardetektionen über eine Zielliste aus, die der Anwender via UART-Schnittstelle abruft.

Die individuelle Konfiguration wird mittels Software vorgenommen. Der Kunde selbst entscheidet, welche Detektionen für ihn relevant sind.

Die erweiterte Funktionalität lässt den IMD-2000 unter den Konkurrenzprodukten hervorstechen. Denn zusätzliche Objektinformationen und Filterfunktionen sind der Grund für eine optimierte Anwendungsperformance. Es ermöglicht eine zielgerichtete Aktivierung beziehungsweise Deaktivierung der nachgeschalteten Aktionen.

An dieser Stelle nenne ich vielleicht ein paar Vorteile. Mit der Entfernungsmessung kann der Kunde die Bewegungserfassung auf eine bestimmte Reichweite oder einen speziellen Bereich begrenzen. Personen und Objekte, die sich weiter weg befinden, blendet das Radar aus. Mit der resultierenden Signalstärke eines Objekts kann unser Kunde grob nach Objekttypen filtern. Denn ein Mensch reflektiert andere Werte als ein Auto.

Eine weitere Besonderheit des Sensors ist die Detektion bei sehr geringem Tempo. Da der IMD-2000 vor allem für Security-Anwendungen im Einsatz ist, war es wichtig schleichende Personen zuverlässig zu erfassen. Alle Highlights und Features haben wir natürlich in einer Produktbroschüre und dem technischen Datenblatt zusammengefasst. Diese sind über unser neues Downloadportal abrufbar.

Im InnoSenT Portfolio befinden sich noch weitere Sensoren für die Bewegungserkennung. Wie unterscheidet sich der IMD-2000 von den anderen Bewegungsdetektoren?

CN: Abgesehen von der Funktionalität unterscheiden sich unsere Motion Detektoren auch im Integrationslevel. Wir haben für den Nahbereich drei verschiedene Standardprodukte – für jeden Anwendungsfall eines Bewegungsmelders die passende Lösung.

Der SMR beispielsweise ist ein reines Radar Frontend und detektiert mit einer CW-Modulation nur die Bewegung und Geschwindigkeit von Objekten, nicht die Distanz. Das Produkt besitzt keine Signalverarbeitung, das muss der Kunde selbst übernehmen. So ist es äußerst kostengünstig und bietet die Bewegungsdetektion in der einfachsten Ausführung. Der SMR ist sehr gefragt und wir produzieren das Frontend in hohen Stückzahlen, denn für manche Anwendungen reicht diese Funktionalität bereits aus.

Mit dem IMD-2000 erreicht der Hersteller eine deutliche bessere Performance für seine Applikation. Das neue Produkt ist fortschrittlicher und besitzt ein FSK-moduliertes Sendesignal wodurch eine zusätzliche Entfernungsinformation erfasst wird. Darüber hinaus verfügt er über eine integrierte Signalverarbeitung. Er bietet effiziente und präzisere Bewegungsdetektion und ist trotzdem im Low-Cost Bereich angesiedelt.

Für anspruchsvollere Aufgaben haben wir einen High-Tech-Bewegungssensor im Portfolio. Das System iSYS-5005 ist ein MIMO-Radar und besitzt eine höhere Auflösung. Zudem verfügt es über ein Trackingfeature, um die Bewegungshistorie von Objekten zu verfolgen.

Der IMD-2000 ist immer die richtige Lösung, falls Sie einen klassischen Bewegungsdetektor benötigen und eine preisgünstige sowie anwenderfreundliche Variante suchen. Um es auf den Punkt zu bringen: Wenn die Zuverlässigkeit eine Rolle spielt, wählen Kunden den IMD-2000. Insbesondere im Vergleich mit Infrarot-Technik. Denn die robuste Radartechnik funktioniert unabhängig von Wetter-, Temperatur- oder Lichtbedingungen. Das rüstet den Sensor optimal für Outdoor-Anwendungen. Zudem fügt er sich dank seines kompakten Formats in jedes Produktdesign ein und kann auch versteckt hinter einer Kunststoffabdeckung platziert werden. Der Kunde hat zusätzliche Filtermöglichkeiten, die ihm individuelle Einstellungen ermöglichen und die Effizienz steigern. Mit dem IMD-2000 bekommt man für die Bewegungsmelder-Applikation mehr zu kleinem Preis.

Vielen Dank für das Interview!

picture: © IRStone by adobe stock

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ZUR PERSON

Cyrus Nabavinegad

Seit vier Jahren ist Dipl.-Ing. Cyrus Nabavinegad ein fester Bestandteil des InnoSenT-Teams. Gestartet hat er als Software-Entwickler in der Abteilung industrielle Radarentwicklung. Hier führte er bereits zusätzlich zur Softwareentwicklung auch die Applikation der Radarkomponenten durch. Bald übernahm er bald darauf auch die Funktion des Projektleiters. Hierbei betreute er mit seinem technischen Fachwissen sowie Organisationsfähigkeit die interne Produktentwicklung und fand großes Gefallen daran. Dieser Werdegang und den Erfahrungen im Unternehmen legten den Grundstein für seine aktuelle Tätigkeit.

Seit Ende des Jahres 2020 übernimmt er die Aufgabe des Product Owner – eine wichtige Schnittstelle zwischen Produktmanagement und Entwicklung.

Er bringt bei der Produktentstehung die notwendige Kombination aus Technik- und Marktorientierung mit ein. Verbesserungs- und Innovationsprozesse vertritt und lenkt er auf diese Weise aus beiden Sichtweisen. Zu seinen Aufgaben gehören auch technische Machbarkeitsstudien und die Erstellung von Anforderungsprofilen von aktuellen und künftigen Projekten.

„Der Wechsel vom Projektleiter in der Radarentwicklung hin zum Produkt Management ist eine tolle Chance für mich das Unternehmen aktiver mitzugestalten. Außerdem ermöglicht die neue Tätigkeit mir die Kundenperspektive kennenzulernen, was für mich sehr spannend ist. Die neue Sicht hilft mir dabei Projekte noch besser hinsichtlich des Marktnutzens zu spezifizieren. Ich kann hier mein bisheriges Wissen ideal mit anderen Bereichen im Unternehmen wie die Fertigung, Einkauf und Vertrieb verknüpfen. Der Blick in die Zukunft bleibt für die Radarentwicklung spannend. Wöchentlich gibt es Innovationen und täglich lerne ich dazu. Momentan begleite ich unter anderen die Serienentwicklung des IMD-2000.“, so Cyrus Nabavinegad über seine Arbeit bei InnoSenT als Product Owner.

Dipl. – Ing. Cyrus Nabavinegad
InnoSenT GmbH
Product Owner