Die sensorische Aktivierung des Wasserhahns ist insbesondere von öffentlichen Bereichen und Gesundheitseinrichtungen bekannt. Die kontaktlose und automatisierte Steuerung hat nicht nur praktische, sondern ebenso hygienische Vorteile.

In Asien ist diese Funktion ein richtiger Trend. Selbst private Haushalte statten sanitäre Geräte und Anlagen mit Bewegungsdetektoren aus.

So befindet sich die Technik sogar in der Toilette. Ein Radarsensor erfasst Bewegungen im Raum und erkennt, falls eine Person den Raum betritt und sich nähert. Der Bewegungsdetektor sendet ein Signal, welches die automatische Öffnung des Toilettendeckels auslöst. Verlässt die Person das Badezimmer, senkt sich der Deckel ab.

Mit der Technik ist jedoch noch mehr möglich – beispielsweise mit unterschiedlichen Wischbewegungen, die Klobrille aktiv anzusteuern. Je nach Geste und bevorzugte Position bei der Toilettenbenutzung, ist so die kontaktlose Absenkung oder Herauffahren der Brille umsetzbar.

Eine weitere außergewöhnliche Aufgabe übernimmt Radartechnologie bei Windkrafträdern. Bereits in den Jahren 2015 bis 2018 arbeitete InnoSenT bei einem Förderprojekt an einem sensiblen Messsystem, welches kleinste Abweichungen der schwingenden Rotorblätter erkennt. Eine wichtige Maßnahme, die den Verschleiß der Anlage dauerhaft überwacht.

Ein solches System nutzt hochpräzise Distanzmessung im Millimeterbereich. Sobald der Abstand zwischen Pol und Rotorflügel zu groß ist, droht die Gefahr der Lockerung der Schraube. Das Radarsystem gibt ein Signal weiter, wenn der kritische Zustand erreicht ist und liefert Messwerte in Echtzeit für das Monitoring.

Im Zusammenhang mit Windrädern gibt es eine weitere Einsatzmöglichkeit der Technologie: Radar ist in der Lage Vögel und Flugobjekte zu detektieren. Nähert sich ein Tier der Windkraftanlage, wäre es möglich, zum Schutz der gefährdeten Vögel die Rotorblätter nach empfangenem Radarsignal zu verlangsamen.

Ein typisches Anwendungsgebiet der Sensorik ist Sicherheitstechnik. Radar erfasst Bewegungen und die Präsenz unabhängig von Wetterbedingungen oder Lichtverhältnissen. Doch wer behauptet, dass die fortschrittlichen Systeme nur Gebäude, kritische Infrastrukturen oder Grundstücke bewachen müssen?

Beispielsweise findet man Radarbarrieren auch als Sicherheitsmaßnahme für Tiergehege. Sie dienen in erster Linie dem Schutz vor Wilderern oder der Abschreckung anderer unbefugter Besuchern und Raubtieren. Die unsichtbare Radarbarriere entlang des Zaunes, hält Personen oder Tiere davon ab, der potentiellen Beute zu Nahe zu kommen und löst einen Alarm aus.

Eine weitere ungewöhnliche, aber sehr hilfreiche Anwendung der Messtechnik Radar ist die Detektion von Vitalparametern. Hochsensible Radargeräte können den Ausschlag des Herzens wahrnehmen und minimale Atembewegungen erfassen. In den Forschungsprojekten NeoWatch und Guardian entwickelte InnoSenT ein System, welches eine kontinuierliche und kontaktlose Messung im medizinischen Umfeld ermöglicht. Diese Anwendung kann nicht nur das Pflegepersonal entlasten, sondern stellt bereits frühzeitig erste Auffälligkeiten bei den Vitalwerten fest.

Neben der hohen Zuverlässigkeit und Präzision ergibt sich ein herausragender Vorteil gegenüber anderer Messsysteme: Es ist keine Verkabelung der Patienten notwendig. Insbesondere in der neonatalogischen Intensivpflege und Gerontologie ist dies von großem Nutzen.

Im Profisport sind verschiedenen Messtechnologien im Einsatz, um Fortschritte sichtbar zu machen. Viele wissen nicht, dass auch hier Radartechnologie im Spiel ist. Die Sensoren eignen sich optimal für Anwendungen der Geschwindigkeitsmessung. Ein Beispiel hierfür ist die Ermittlung der Fluggeschwindigkeit eines Balls. Aber nicht nur das, auch die Flugbahn und die Abschläge sind ermittelbar.

InnoSenTs Produkte unterstützen unter anderem im Baseball und beim Golf erfolgreich die Analyse der Leistungen der Sportler. Aber auch bei Freizeitsportarten sind Messungen notwendig: Mit Radarsensoren kann auch die Einhaltung von Regularien überprüft werden wie zum Beispiel maximale Schussgeschwindigkeiten beim Paintball.

Eine außergewöhnliche Radaranwendung finden Sie am Straßenrand. Nein, hier ist nicht die Rede von typischen Geschwindigkeitsmessungen der Polizei. Eine innovative und deshalb noch nicht so bekannte Einsatzmöglichkeit der Technologie ist das Wildwechselwarnsystem. Ziel ist es, die Zahl der Wildunfälle zu reduzieren.

Hierzu erfassen Sensoren Bewegungen von Tieren wie Rehe oder Wildschweine in der Nähe der Fahrbahn. Da es, wenn sie die Straße überqueren, möglicherweise zu einem Zusammenstoß mit Fahrzeugen kommen könnte, sollen blinkende Lichter an Straßenpfosten die Verkehrsteilnehmer warnen.

InnoSenT unterstützte das Projekt AniMOT mit seiner jahrelangen Expertise im Bereich Radarentwicklung. Das System muss sich nun im Praxistest behaupten. Eine Teststrecke des Wildtieralarms befindet sich beispielsweise in der Nähe des Firmensitzes.

Fahrerassistenzsysteme sind für viele schon nicht mehr wegzudenken. Radarsensoren unterstützen uns beim Einparken, behalten den toten Winkel im Blick und den notwendigen Sicherheitsabstand ein. Doch im Fahrzeug steckt noch mehr Radar!

InnoSenTs SMR-Serie ist ein Paradebeispiel hierfür. Die Sensoren sind in Dashcams integriert, um diese kurz vor einem Zusammenprall aus dem Standby zu aktivieren. Dies bietet nicht nur eine optimierte Energieeffizienz, sondern insbesondere in Europa eine Lösung für die Datenschutzproblematik.

Die verstärkte Nachfrage nach E-Autos brachte eine weitere Komfort-Anwendung hervor: Die Anzeige der Belegung von E-Ladestationen. Radarsensoren erkennen, ob Parkflächen verfügbar sind, und geben diese Informationen an ein Parkbelegungssystem weiter. Die Technik öffnet aber auch Tankabdeckungen oder Kofferräume automatisch und kontaktlos nach einer detektierten Bewegung.

Eine futuristische Anwendung ist die Gestensteuerung des Multimedia-Cockpits im Fahrzeug. Solche Systeme unterscheiden zwischen unterschiedlichen Handbewegungen und können so beispielsweise Funktionen wie Lautstärkenregulierung oder eine Menünavigation per Gesten kontaktlos realisieren.

Eine weitere untypische Anwendung von Radartechnologie liefert wichtige Informationen in einer Notsituation an Helfer: Denn Hitze und Rauch machen den Sensoren nichts aus. Sie detektieren auch unter extremen Bedingungen zuverlässig. Sie erkennen nicht nur Bewegungen, sondern auch die Anwesenheit von Personen. Diese Eigenschaften machen sich Feuermelder-Hersteller zu Nutze und integrieren in ihre Systeme Radartechnik. Die Sensoren erfassen und überwachen Personen, die sich im Raum aufhalten. Bricht ein Feuer aus, kann dies eine enorm wichtige Information für Feuerwehr und Rettungsdienst sein. Sie können gezielt auf Räume mit in Not geratene Personen zusteuern und in unübersichtlichen Gebäuden voller Rauch niemanden übersehen.

Radarwellen durchdringen verschiedene Materialien wie Kunststoffe, Styropor und auch Holz. Diese Eigenschaft ist nützlich, um Bewegungen hinter oder innerhalb von Objekten aus dem Material für uns sichtbar zu machen. Das ist nicht nur für die Integration der Sensorik wichtig, sondern kann auch die grundlegende Funktion einer Anwendung darstellen. So auch bei der verblüffenden Idee, Radartechnik für die Schädlingsbekämpfung einzusetzen. Genauer gesagt für die Detektion von Termitenbefall in Häusern oder anderen Objekten. Während in Deutschland diese Thematik weniger Relevanz hat, haben andere Länder wie Australien nicht zu ignorierende Probleme mit dem Ungeziefer. Dafür konzipierte Radargeräte erfassen die schnellen Bewegungen der Termiten innerhalb der Holzwände und geben so Aufschluss, ob und in welchem Umfang ein Schädlingsbefall vorliegt.