Wir nutzen die berührungslose Technik bewusst, um beispielsweise den Kontakt mit einer Oberfläche zu vermeiden. Hierzu sind in der Regel Näherungsdetektoren  im Einsatz. Sie reagieren auf Bewegungen oder eine Präsenz unmittelbar vor dem Bedienfeld. Die Person steuert gezielt einen technischen Vorgang durch die Annäherung einer Hand oder eines Fingers. Die Radarsensoren ersetzen dabei die Funktion eines Drucktastschalters. Anstelle der Bedienung eines Tasters, lösen wir die gleiche Aktion nun ohne tatsächlichen Hautkontakt per Wischbewegung aus. Überall wo zuvor ein Schalter etabliert war, kann die berührungslose Alternative Anwendung finden. Zum Beispiel bei der Öffnung von Zugtüren, bei einem Parkticketautomat, der Kaffeemaschine, der Klospülung oder auch bei einem Lichtschalter. Manche Sensoren verfügen außerdem über eine Haltefunktion. Solange eine Person die Hand vor dem Sensor platziert, ist die Funktion aktiviert. Ein typisches Beispiel wäre das Abfüllen eines Getränks in einen Becher am Automaten.

Das Prinzip des Touchless Switch funktioniert nicht nur mit einer Handbewegung. Auch mit dem Fuß lassen sich technische Funktionen aktiv steuern. Radar detektiert jede Bewegung und kann ausgestattet mit fortschrittlicher Signalauswertung auch zwischen relevanten und irrelevanten Bewegungen unterscheiden. Während im vorherigen Anwendungsbeispiel der Hygieneaspekt eine große Rolle spielt, ist die Fußsteuerung eher eine Komfort-Maßnahme. Hat der Bediener gerade keine freie Hand zur Verfügung, ist die Steuerung per Fußkick bequemer. Beispielsweise beim Beladen eines Fahrzeugs sorgt eine Fußbewegung unterhalb der Stoßstange für die Öffnung des Kofferraums. Mehr zum Thema Kicksensor finden Sie hier.

Mit Fortschritt der Sensortechnologie kommen immer mehr sensorgesteuerte Produkte auf den Markt. Und die nächste Innovation steht in den Startlöchern: Die Gestensteuerung läutet eine neue Ära der berührungslosen Bedienung von Geräten oder Installationen ein. Die Herausforderung ist hier minimale Bewegungen in drei Dimensionen zu erkennen. Im zweiten Schritt muss das System die Geste als Detektionsmuster identifizieren und zuverlässig wiedererkennen. Hierzu ist eine aufwendige Signalverarbeitung mittels komplexer sowie intelligenter Algorithmen nötig.

Eine erste kommerzielle Anwendung, zwar in sehr einfacher Form, findet die Gestensteuerung im Bereich Entertainment. Spielekonsolen und Fernseher lassen sich beispielsweise mit einer Wischgeste navigieren. Im Automobil erhielt die moderne Bedienungsvariante ebenso Einzug. Anstelle von Schaltern registrieren Kameras oder Sensoren definierte Handbewegungen, um das Infotainmentsystem im Cockpit zu kontrollieren. Auch InnoSenT beschäftigt sich mit dem Forschungsfeld der radarbasierten Gestensteuerung. Die Technologie soll den Fahrer weniger vom Straßenverkehr ablenken und die Bedienung leichter machen.